April 2016

 

Tier und Partner unterstützt die Kampagne vom Deutschen Tierschutzbüro mit 500 Euro

 

Sponsoring über EUR 500.-

 

Schweinehochhaus muss geschlossen werden

 

In Maasdorf (bei Halle in Sachsen-Anhalt) steht ein Schweinehochhaus, welches in dieser Form nirgendwo in Europa zu finden ist. Eingesperrt auf sechs Etagen fristen dort tausende Schweine ein erbärmliches Dasein im sogenannten Schweinehochhaus. Im Jahr 1969 erbaut als Prestigeobjekt des DDR-Regimes, wird die industrielle Zuchtanlage heute mit EU-Geldern gefördert. Dem Deutschen Tierschutzbüro e.V. gelang es erstmals, authentische Bilder aus dem Inneren aufzunehmen und zu verbreiten.

Die Schweine werden zwischen den verschiedenen Stockwerken mit Fahrstühlen transportiert. Ohne Tageslicht und eng aneinander gepfercht fristen hier tausende Schweine ein unwürdiges Dasein. 500 Hybrid-Sauen erzeugen in Kastenständen tagtäglich Hunderttausende Schweine für Deutschlands Züchter und Mäster.

Erstmalig konnte das Deutsche Tierschutzbüro Aufnahmen im Inneren des Hochhauses machen, der TV Sender RTL strahlte dann in der Sendung „Das Jenke Experiment“ die Bilder aus. Aus diesem Anlass folgte kurze Zeit später eine Demonstration direkt vor dem riesigen Haus, an der sich Hunderte Tierschützer beteiligten. Bei der Protestaktion wurden die als Schweine verkleideten Aktivisten symbolisch freigelassen. Bundesweit berichteten Zeitungen und Radiostationen über das Schweinehochhaus und auch viele Fernsehsender, wie ARD und ZDF nahmen sich dem Thema an. Parallel zu der Aktion startete das Tierschutzbüro auf seiner Website eine Petition, die die Schließung des Hochhauses fordert. Innerhalb kürzester Zeit unterschrieben tausende Personen die Petition an Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt, aktuell sind es über 20.000 Unterschriften.

Die Aufnahmen zeigten auch, wie die Schweine während des Einladens in den Transporter geschlagen und getreten wurden, worauf das Deutsche Tierschutzbüro e.V. Anzeige gegen den niederländischen Geschäftsführer des Schweinehochhauses wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattete. Zudem fanden amtliche Kontrollen durch das Landesamt statt, bei der erhebliche Mängel in der Anlage festgestellt wurden, die unverzüglich vom Betreiber des Schweinhochhauses behoben werden mussten. Dies ging aus einer Antwort des Landtags Sachsen-Anhalt auf eine Politische Anfrage der Abgeordneten Dorothea Frederking (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) hervor.

Es folgten einige juristische Auseinandersetzungen, die immer wieder in den Medien verbreitet werden. Zuletzt wurde bekannt, dass der Betreiber der Zuchtanlage über kein Brandschutzkonzept verfügt. Dies ging aus einer weiteren kleinen Anfrage im Landtag von Sachsen-Anhalt hervor. Demnach würden im Falle eines Brandes alle derzeit rund 3.000 im Hochhaus lebenden Schweine bei lebendigem Leibe zu verbrennen drohen. Der Transport der Tiere zwischen den Etagen erfolgt mit einem Lastenaufzug. Im Brandfall dürfen die Aufzüge jedoch nicht genutzt werden, zudem sind sie mit einer Kapazität von zwei bis drei Tieren völlig ungeeignet für eine Evakuierung.

Die Kampagne des Deutschen Tierschutzbüros läuft weiter, bis das Schweinehochhaus geschlossen ist. Weitere Informationen und die Petition finden Sie hier: www.tierschutzbuero.de/schweinehochhaus