Verein engagiert sich für die Rettung von Nutztieren

 

Aktuell leben ca. 2.000 Tiere unter dem Schutz von Rüsselheim e.V. Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen, ehemalige Schlachtponys sowie etliche der Nutzung und Ausbeutung entrissene Kleintiere wie Hühner, Gänse, Enten und Kaninchen haben deutschlandweit auf Pflegeplätzen sowie einigen kleineren privaten Pflegestellen ein Leben ohne die in der Schlacht- und Milchindustrie übliche Missachtung und Despektierlichkeit gefunden.

 

 

 

Sie sind die Wenigen, die ein natürlich langes Leben bei qualifizierten Landwirten haben und der Verein arbeitet daran, dass irgendwann alle Tiere als gleichwertige Lebewesen gesehen werden, die ungenutzt und unbenutzt in artgerechtem Ambiente unter Artgenossen und Freunden leben dürfen. Gleichzeitig bietet Rüsselheim e.V. den Landwirten, die bereit sind umzudenken und der fleischproduzierenden Industrie zu entkommen ein regelmäßiges und gewaltfreies Einkommen, indem sie die Tiere des Vereins auf Lebenszeit versorgen können.

 

 

Wie alles begann:

 

Der ganze Rüsselheim-Schweine-Bestand wurde vor dem Schlachten gerettet. Die meisten Tiere stammen aus einem Betrieb im Dillinger Landkreis, der eine kleine Zucht hatte, mit Muttersauen im Kastenstand und eine daran angeschlossene Mastanlage, in der die „produzierten“ Ferkel dann weitergemästet wurden, bis sie in die „Verwertung“ kamen.
Dieser Hof hätte damals in einen Gnadenhof gewandelt werden können, wenn nicht ein paar unliebsame Zeitgenossen den dortigen Landwirt mit Repressalien so schikaniert hätten, dass er die Gründerin Doris Rauh Ende 2012 vor die Alternative stellte, entweder mit den bis dahin rund 40 geretteten Tieren den Hof zu verlassen, während alle anderen Tiere – egal ob Ferkel oder Mutterschwein – zum Schlachthof transportiert werden würden. Oder sie hätten die Möglichkeit, innert kürzester Zeit den Rest des Bestandes freizukaufen und mit allen Tieren den Hof zu räumen. In einem mehr als nervenaufreibenden Coup schafften sie es, alle Tiere freizukaufen und einen temporären Platz zur Unterbringung der Tiere zu finden; so nahm „Rüsselheim“ seinen Anfang.

 

 

Seitdem gelang es den engagierten Helfer, vielen anderen Tieren ein neues, würdevolles Leben zu ermöglichen, wie zum Beispiel:

 

 

 

Ferdinand - Der Geflohene

 

 

 

Bei einer Cutting-Veranstaltung im Sommer 2022 ist ein damals kleiner Bulle abgehauen und hat sich im Wald versteckt. Eine Rentnerin fütterte das mittlerweile15 Monate alte Tier, um das sich sonst niemand kümmerte. Der mittlerweile geschlechtsreife Kerl lungerte viel bei einem Landwirt, der eine spezielle Rinderrasse züchtet, herum; die Gefahr bestand, dass er fremde Kühe deckt und es wurde eine Abschusserlaubnis beantragt. Die Rentnerin hat auf Umwegen Rüsselheim e.V. ausfindig gemacht und um Hilfe gebeten.

 

 

 

 

Dann ging alles ganz schnell, denn Ende Januar 2023 hat Ferdinand das Gatter der reinrassigen Rinder kaputt gemacht und es musste sofort gehandelt werden, um das Schlimmste zu verhindern. Die engagierten Helfer von Rüsselheim e.V. konnten Ferdinand separieren, aber er ließ sich nicht auf den Hänger verladen und auch das Blutziehen war nicht möglich. Ferdinand war so aufgeregt, dass die Betäubung nicht wirkte und der Tierarzt über mehrere Stunden nachspritzen musste und mit Engelszungen auf den natürlich total scheuen Bullen einredete. Mitten in der Nacht vom 27. Januar 2023 ist er dann doch noch endlich am Bestimmungsort nahe Fulda angekommen. Eine weitere Rettungsaktion, die erfolgreich zum Tierwohl abgeschlossen werden konnte.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage www.ruesselheim.com.

Quelle und Bilder: Rüsselheim e.V.